Ich habe heute (14.Oktober 2015)  zwei wunderschöne Gorgonien gekauft. Eine Swiftia exserta und eine Anthogorgia (blauer Seefächer).Mir war schon beim Kauf bekannt, dass diese Gorgonien keine Zooxanthellen (Symbiosealgen) besitzen, also nicht von Licht leben. Sie sind auf feinste Nahrung (Plankton) angewiesen und müssen gefüttert werden. In der Natur leben beide in dunklen Höhlen oder abgeschatteten Bereichen unter Felsüberhängen.Außerdem stehen sie dort in starker Strömung, die ihnen das Plankton an die Polypen spült.  Bisher gilt nur die Swiftia exserta in Aquarien als einigermaßen haltbar. Wenn sie in einem Spezialaquarium gepflegt wird, welches sich auf Hornkorallen und Gorgonien spezialisiert hat, soll sie sogar wachsen und gedeihen.

Swiftia exserta – muss mit feinstem Staubfutter gefüttert werden

Die Swiftia wächst langsam aber sicher und beginnt sich zu verzweigen. Ich freue mich sehr, dass ihr die Lebensbedingungen in meinem 180 l Becken ohne Abschäumer , unter T5 Leuchtsoffröhren und der Fütterung von feinem Staubfutter gut zusagen.

Swiftia wachst und verzweigt sich

Die orangfarbene Swiftia sieht immer noch blend aus, futtert gut und öffnet fleißig ihre Polypen, damit ihr ja kein Futterpartikel entgeht.

Swiftia geht es gut

Die Gorgonien sehen wirklich wunderschön aus, was leider auf den Fotos nicht deutlich genug zum Ausdruck kommt.Es gibt im Handel sehr gutes Planktonfutter zu kaufen (als Pulver zum anrühren, in Flaschen in flüssiger Form, frisch abgepackt in kleinen Portionstütchen in verschiedenen Größen oder auch gefroren).

Acalycigorgia sp-Polypen macro

Schon kurz nach dem Einsetzen ins 180 l Aquarium öffneten die Gorgonien ihre kleinen Polypen gierig auf Nahrungssuche. Natürlich gab es gleich für beide eine Portion Plankton zur Begrüßung.Ich berichte Euch in Kürze, wie sich beide Gorgonien entwickelt haben.

Nach 3 Wochen im 180 l Becken :

Der blauen Gorgonie geht es bisher auch sehr gut.

Ob die blaue Gorgonie gewachsen ist, kann ich aufgrund ihres buschigen Wuches nicht mit Sicherheit sagen, Ihr geht es aber sehr gut, die Polypen sind häufig auf Nahrungssuche geöffnet. Sie sieht immer noch traumhaft schön aus.Leider ist es mir noch nicht gelungen ein ordentliches Foto von ihren kleinen Polypen hinzubekommen.

Stand 21.November 2015 (nach ca. 4 Wochen) :

Für alle die schon auf meinen Fortsetzungsbericht zur Haltung des blauen Seefächers und der orangefarbenen Swiftia Gorgonie warten, hier eine kurze Zwischeninfo.Der blaue Seefächer sieht jetzt leider aktuell nicht mehr ganz so schön wie nach dem Kauf aus,weil die Polypen sich tagsüber kaum noch öffnen. Sehr wahrscheinlich wird die Diagnose über kurz oder lang „nicht haltbar“ heißen. Ich habe jetzt noch ein anderes Futter in der Hoffung auf Besserung bestellt (denke aber das wird auf Dauer leider nichts). Nachtrag : Das neue Futter scheint zu helfen.

blauer Seefächer öffnet kaum noch tagsüber die Polypen

26.November 2015 :Für die Freunde meines Blauen Seefächers ein paar kurze News.Das Gorgonienfutter in Form von löslichem Pulver und feinstem Plankton (flüssig in Tütchen) ist von meinem Händler eingetroffen. Das feine Planktonfutter hat dazu geführt, dass mein Blauer Seefächer seine Polypen wieder öffnet und recht hübsch aussieht. Leider weiß ich noch nicht, ob das viele Planktonfutter Auswirkungen auf die Wasserqualität haben wird. Da sich aber auch andere Tiere in meinem Becken vom Plankton ernähren, wird das Futter wohl eher einen positiven Effekt haben.

blauer Seefaecher – macro

13.Dezember 2015 (nach 8 Wochen): Dem blauen Seefächer geht es im 180 l Becken immer noch gut.Das Problem bei der Haltung dieser Gorgonien ist, dass sie über keinen Symbiosealgen verfügen, in der Natur unter dunklen Überhängen oder in Höhlen leben und deshalb auf vorbeiströmendes Plankton angewiesen sind. Die Haltung dieser hübschen Tiere ist deshalb nur etwas für Spezialbecken und Spezialisten. Ein kleines Zweiglein , ca.7-9 cm habe ich mir trotzdem vor zwei Monaten gekauft.Ich positionierte den blauen Seefächer unter einer dicken Fingerlederkoralle, um etwas Schatten zu erzeugen und füttere mehrmals wöchentlich mit Plankton.

Blauer Seefächer ( Gorgonie)

In der Vergrößerung kann man die kleinen Polypen sogar beim fressen sehen.Die verzweigten Tentakeln an den Polypen stopfen das gefangene Plankton in den Mund (grüne Pfeile). Wer schon einmal Seegurken gehalten hat, dem kann ich sagen,der Fressvorgang sieht beim blauen Seefächer ähnlich aus.

Blauer Seefächer – Die Polypen sind geöffnet und fressen gerade

Bis jetzt ( nach 8 Wochen) hält sich der Seefächer recht gut,öffnet oft seine Polypen auf Nahrungsfang.Fazit bis jetzt, zumindest unter Beachtung bestimmter Bedingungen haltbar.Ich dokumentiere das Datum der Fotos, um ein Gefühl für die Haltbarkeit und Entwicklung zu bekommen.Gewachsen ist der Seefächer nicht, aber das wäre schon ein Wunder gewesen.

Leider war der blaue Seefächer auf Dauer nicht haltbar, so wie es bisher auch von allen Haltern geäußert wurde. Die Hübsche Gorgonie sieht aktuell sehr traurig aus ( 19.Februar 2016) . Sie lebt noch, hat aber ihre Pracht und Schönheit verloren. Fazit : Leider nicht auf Dauer haltbar. Obwohl man es eigentlich schon vorher weiß, man will es nicht wahr haben, nach der Devise vielleicht habe ich ja Glück und sie gedeiht trotzdem. Nein , sie ist wirklich nicht haltbar. Lieber nicht verleiten lassen und die Gorgonie kaufen. So lange niemand weiß, wie sie auf Dauer erfolgreich zu pflegenist, sollten sie am besten im Meer bleiben. Schade drum.

Blaue Gorgonie geht ein leider – Fazit nicht haltbar