Am Ablegerstein und Kalkskelett einer Caulastraea furcata (Flöten – oder Fingerkoralle, LPS) habe ich netzartig wachsende , kleine dunkelbraune gefiederte Polypen gefunden. Sie sehen Clavularia Röhrenkorallen sehr ähnlich.

Die Röhrenkpralle Phenganax parrini ist extrem klein und hat den Hang sich stark auszubreiten. Direkte Schäden habe ich keine durch sie .

Die Polypen sind im Unterschied zu den meisten Röhrenkorallen relativ klein, mit 2-3 mm fast schon winzig. Sie werden aber im Laufe der Zeit und Ausbreitung deutlich größer.

Potential zur Plage – Röhrenkoralle,27.05.2017

Ich konnte sie aber erst nach längerer Suche im Internet und in Büchern als  Phenganax parrini (Röhrenkoralle) bestimmen. Früher wurden diese als Cervera sp. Art geführt. Diese Bezeichnung war nach wissenschaftlichen Untersuchungen nicht korrekt.

Die Röhrenkoralle wurde erst im Jahr 2011 wissenschaftlich als eine neue skleritfreie Gattung (ohne Kalkskellett) und Art von Clavulariidae (Coelenterata: Octocorallia) beschrieben.

Diese Röhrenkoralle gilt in Meerwasseraquarien als Plage, soll jedoch nur harte Substrate und tote Kalkskelette bewachsen. Auf lebenden Organismen siedelt sie sich nicht an. Das kann ich bestätigen. Zusätzlich hat sie eine Stelle an der Rückwand an der Aquarienscheibe und meines Filters besiedelt.

Phenganax parinni vergroessert

Diese Röhrenkorallen haben tatsächlich das Potential alle freien harten Flächen, wie Steine, tote Korallen,Scheiben und teilweise Technik mit ihrem Netzsystem zu überziehen. Direkte Schäden, also das Absterben von Korallen durch diese Röhrenkoralle, konnte ich nicht beobachten.

Trotzdem sind diese Röhrenkorallen wirklich eine Plage in der Meerwasser-aquaristik, die man nicht wieder los bekommt.

Fazit: Nicht wirklich schlimm, aber mit dem Potential nervig zu sein, braune dichte Teppiche auf allen freien Steinflächen zu bilden und Korallen auf den Pelz zu rücken.

Die Röhrenkoralle Phenganax parrini ist extrem klein und hat den Hang sich auszubreiten.Schäden habe ich keine durch sie-25.01.2019

In der Vergrößerung seht ihr Polypen der LPS-Koralle Pavona decussata nahtlos zur invasiven Röhren-Koralle Phenganax parrini (rechts, die kleineren gefiederten braunen Polypen).

Stark vergrößert die Polypen der Pavona decussata und rechts die braunen, gefiederten Polypen der invasiven Röhrenkoralle
Phenganax paringi an der Rückwand_30.06.2018

Ich versuche die Röhrenkoralle durch starkes Wachstum von Stein-Korallen, Scheibenanemonen und Kalkrotalgen einzudämmen. Ziel ist es ihnen jeglichen freien Platz zu nehmen. Ganz werde ich diese Pest wohl nicht losbekommen. Freßfeinde sind nicht im Handel verfügbar und andere Maßnahmen helfen nicht flächendeckend und vor allem leider nur vorrübergehend.

Das Abspritzen mit Aiptasia-Ex (Glasrosenmittel) bringt nur kurzfristigen und keinen flächendeckenden Erfolg. Das lasse ich jetzt aus eigener Erfahrung lieber bleiben.

Als Freßfeind gelten Bäumchenschnecken der Gattung Marionia (zB. Marionia olivacea oder Marionia rubra), die auch andere Röhrenkorallen zum Fressen gern hat. Ich würde die Nacktschnecke sofort kaufen, aber leider ist sie nirgend erhältlich. Diese Schnecken kommen wahrscheinlich nur ab und zu als Blinde Passagiere besonders beim Kauf diverser Röhrenkorallen in unsere Aquarien.

Als weiterer Freßfeind wird im Internet auf den Bohrende Riffdachseeigel (Echinometra lucunter ?) als nützlich hingewiesen. Dieser soll die Röhrenkorallen-Teppiche abweiden, was ich mir nicht ganz vorstellen kann, da alle Quellen den Seeigel als Algenfresser angeben. Außerdem bohrt dieser Seeigel in die Riffsteine Löcher, was wohl auch nicht sehr erstrebenswert ist.

Zumindest habe ich die sichere Erfahrung gemacht, dass Flächen mit Kalkroten-Überzug von den Röhren gemieden werden. Leider habe ich keine Chance Kalkrotalgen dauerhaft zu etablieren, da ich 3 Kugel-Seeigel besitzte, die Kalkrotalgen abnagen.